Soeben habe ich ein sehr schönes Gespräch auf Kaiser TV über die Theologie von Meister Eckhart gehört.

Da ich genauso mit der spirituellen und mystischen Dimension des Herzens umgehe, wie mit der körperlichen oder seelischen Ebene, ist mir Meister Eckhart seit vielen Jahren eine meiner wesentlichen Quellen der inneren Orientierung.

Meister Eckhart lebte von 1260 bis vermutlich 1328. Mit seinen Schriften und Predigten, in denen er zum Beispiel den unmittelbaren erlebbaren Bezug des einzelnen Menschen zu Gott darlegte, erregte er selbstverständlich irgendwann das Missfallen der katholischen Kirche, obwohl er zuvor ein geachteter Mann der Kirche war. Er starb, bevor er durch den Papst der Häresie, also der Irrlehre, verurteilt wurde.

Worum geht es unter anderem? Auf dem mystischen Herzensweg geht es um die Erkenntnis (spirituelle Praxis) und Lebenserfahrung (Alltag), die zum Einheitserleben mit Gott führt. Im Sinne von: Gott ist in mir – ich bin in Gott.

 

In diesem Gespräch sind mir so manche Facetten von Meister Eckhart noch einmal deutlicher geworden. Insofern möchte ich dieses Gespräch sowohl den Menschen empfehlen, die sich einmal anfänglich mit diesen Fragen auseinandersetzen wollen, als auch jenen Menschen, die bereits tief in diesen geistigen Seinszuständen verwurzelt sind.

 

Ich möchte in diesem Blogartikel noch auf einen weiteren Aspekt zu Meister Eckart hinweisen. Es wäre ja durchaus berechtigt zu sagen, dass die Lebenszeit von Meister Eckhart ja nun schon sehr lange her ist und ob das, was er gesagt hat, für die Gegenwart überhaupt noch von Belang ist.

Nun, ich hätte es mir vor zwei Jahren nicht träumen lassen, dass ich mich einmal ernsthaft mit der Astrologie auseinandersetzen würde. Inzwischen habe ich es anfänglich getan und Christof Niederwieser zeigt zum Beispiel in diesem Video, wie es eine innere Verbindung der Gegenwart zu der Lebenszeit von Meister Eckhart gibt. Er spricht nicht über Meister Eckhart direkt, aber er spricht über den Übergang von der Romanik zur Gotik und dass dieser Übergang ein Übergang von einer Erdepoche zu einer Luftepoche war (1200) und wir aktuell genau wieder in einem solchen Übergang von einer Erd- zu einer Luftepoche leben. Ob deshalb Meister Eckhart wieder von immer mehr Menschen geschätzt wird?

 

Zum Schluß möchte ich noch auf ein sehr schönes Buch hinweisen, welches die Predigten und Schriften von Meister Eckhart, die ja in einer Sprache verfasst sind, die sich uns nicht mehr erschließt, hinweisen. Es ist von Paul Kohtes, Meister Eckhart – 33 Tore zum guten Leben